giovedì, giugno 22, 2006

Unser Hausmeister hat uns gern.

Deswegen dürfen wir auch zwei Fahrräder im Keller abstellen, anstatt, wie in der Hausordnung festgesetzt, nur eins pro Wohnung. Spieleabende kündigen wir mittlerweile lieber offiziell an um uns Ärger zu sparen. Und duschen bitte nur vor 22:15. Dann gehen die Nachbarn ins Bett. Zu allem Überfluss spannt unser einäugiger Nachbar auch mit nur einem Auge wie ein Weltmeister, weshalb wir uns schon im zweiten Jahr als Hobbygärtner versuchen - ziemlich erfolglos übrigens. (Vielleicht sollt ich mal einen Grundkurs Balkongärtnern für Anfänger an der VHS belegen) Und wenn ich Yoghurtbecher einfach mal so in den Hausmüll werfe - ungespült - plagt mich ein schlechtes Gewissen und die Furcht, der Mann könnts entdecken und mich in eine grundsätzliche Mülltrennungs- oder welcher-Putzlappen-für-welche-Arbeit-Diskussion verwickeln. Aber der ist eben zu einem korrekten Bürger erzogen worden. Von einer Mutter, die ihrem Sohn Hemden besorgt, die man nicht bügeln muss, damit der Bub trotz Frau, die als Hausfrau nichts taugt, ordentlich ins Büro kommt. Von einem Vater, der für jedes Problem sofort die einzig richtige Lösung parat hat. Daneben erscheine ich mit meiner arte d´ arrangiarmi und "a geh des passt scho so" eher fragwürdig.
Und es fühlt sich gut an, wie diese Grenzen derzeit aufweichen. Menschen werden lockerer, Nachbarn beschweren sich nicht mehr und man darf sich sogar trauen Sonntags (!) ein paar Nägel in die Wand zu schlagen ohne zu fürchten, dass gleich die Polizei in der Tür steht. Fremde sprechen freundlich miteinander und der S-Bahn-Schaffner teilt seinen Fahrgästen den aktuellen Punktestand mit.

Die WM macht die Deutschen lebendiger. Hoffentlich hält das noch ein wenig an.

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